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Tolle Geburtstagsfeier zum 125-jährigen Bestehen

Fotos: DRK-OV Olpe (Frank Rademacher), Freuten sich bei der Jubiläumsfeier des DRK-Ortsvereins Olpe über den neuen Einsatzleitwagen (v.?l.): stellv. Vorsitzender Friedhelm Jarzombek, Landrat Frank Beckehoff, DRK-Landesverbands-Vizepräsidentin Carin Hell, 1. Vorsitzender Wolfgang Exner, Dr. Karl Demmer, Mitglied im DRK-Bundespräsidium, und Olpes Bürgermeister und Schirmherr Horst Müller.

Nach der gelungenen Zentralfeier veranstaltete der DRK-Ortsverein Olpe am Samstag sein eigenes Jubiläumsfest mit einem großen, bunten Programm in der Biggeseehalle Sondern. Den Auftakt bildete eine ...

Die Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft fand bei den Jubiläumsfeierlichkeiten besondere Beachtung.

Sondern/Olpe. Der 08. Mai war ein großer Tag für die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Olpe. Sowohl der DRK-Kreisverband als auch die Ortsvereine Attendorn, Kirchhundem und Olpe begingen in der Hansestadt am Weltrotkreuztag und Geburtstag des Gründers Henry Dunant gemeinsam ihr 125-jähriges Bestehen. Nach der gelungenen Zentralfeier veranstaltete der DRK-Ortsverein Olpe am Samstag sein eigenes Jubiläumsfest mit einem großen, bunten Programm in der Biggeseehalle Sondern. Den Auftakt bildete eine Verbandsfahrt aller Fahrzeuge der sieben Ortsvereine im Kreis von Olpe nach Sondern. Dort konnten die Gäste Einblick in die technische Ausstattung der Fahrzeuge und des ADAC-Rettungshubschraubers „Christoph 25“ nehmen, der vor der Biggeseehalle landete. Glanzstück war der neue Einsatzleitwagen des Olper Ortsvereins, der von Pfarrer Clemens Steiling aus Olpe gesegnet wurde. Der Wagen im Wert von 70?000 Euro verfügt über eine moderne Kommunikation und ist mit einer besonderen medizinischen und technischen Ausrüstung versehen. Er dient als Führungsfahrzeug bei Einsätzen, als Fahrdienst für den Leitenden Notarzt und als Führungsfahrzeug bei Sanitäts-Wachdiensten. Finanziert wurde das neue Fahrzeug durch den Verkauf des alten Einsatzleitwagens, aus eigenen Mitteln und Spenden (der Kreis Olpe und die Sparkasse leisteten Zuschüsse). In der Biggeseehalle hieß die „Junge Harmonie“ der Freiwilligen Feuerwehr Olpe die Besucher mit einem Konzert willkommen. Großen Respekt zollte der Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung, Olpes Bürgermeister Müller, den Mitgliedern für das Erreichte. Er sei dankbar, dass er einige Jahre als Vorsitzender die Arbeit im Ortsverein habe begleiten dürfen, sagte Müller. Denn so habe er einen umfassenden Einblick in die Inhalte des weltweit agierenden Verbandes, die Arbeit vor Ort, in das Engagement der Mitglieder und auch in die zu meisternden Probleme bekommen. „Die Arbeit ist bewundernswert. Die Mitglieder vollbringen eine große Leistung mit geringen Mitteln. Sie setzen sich für die Menschlichkeit ein, eine unendliche, aber immer wieder den Einsatz lohnende Tätigkeit.“ Genauso wichtig wie die Menschlichkeit sei aber auch der Grundsatz der Unparteilichkeit. Jedem Menschen in Not werde geholfen. „Es ist ein weiter und spannender Weg, der 1855 in den vaterländischen Frauenvereinen im Kreis Olpe mit den Erkenntnissen von Henry Dunant begann“, hielt Müller fest. Der Olper Ortsverein hatte bei seiner Gründung 168 Mitglieder. Heute zählt der Ortsverein knapp 1100 Mitglieder, 40 Helfer und zehn Vorstandsmitglieder. „Sie haben in den 125 Jahren das Leben in der Stadt mitgestaltet“, lobte der Schirmherr die Aktivitäten der Rotkreuzler, die 1993 das Haus der Bereitschaft als idealen Standort für die Seniorenbetreuung bauten. Es sei jedoch eine richtige Entscheidung gewesen, das Konzept an den Kreisverband abzugeben. Mit seinem Dank verband Müller den Wunsch, dass die Helfer weitere 125 Jahre Dienst am Nächsten verrichten und dazu beitragen würden, die Gesellschaft friedlicher, lebenswerter und stabiler zu machen. Jedoch sei das DRK nach wie vor auf Spenden angewiesen, um seinen Auftrag getreu des internationalen DRK-Mottos „Durch Menschlichkeit zum Frieden“ zu erfüllen. Landrat Frank Beckehoff hob die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Ortsverein Olpe und dem Kreis Olpe hervor. „Wie gut diese funktioniert, konnten wir Anfang des Jahres erleben, als Autofahrer auf der A 45 versorgt werden mussten, die wegen Eis und Schnee viele Stunden lang im Stau steckten.“ Er stellte auch die Einbindung der Rotkreuzler ins Konzept des Katastrophenschutzes heraus. „In Stadt und Kreis Olpe können wir froh und dankbar sein, dass wir so einsatzfreudige und gut ausgebildete Rotkreuzler haben, die aus Liebe zum Menschen stets zu helfen bereit sind.“ „Es ist bewundernswert, welches Engagement und welche humanitären Werte in das Rotkreuz-Ehrenamt gesteckt werden“, lobte die DRK-Vizepräsidentin Carin Hell die freiwillige Arbeit. Um diese ehrenamtliche Tätigkeit künftig mehr zu fördern, würden der Landes- und Bundesverband im nächsten Jahr einen Kongress anbieten. Dr. Karl Demmer, Mitglied im Präsidium des DRK-Bundesverbandes, nannte vier Eckpunkte als wichtige künftige Konzentration: „Das Ehrenamt schafft Lebensqualität. Denen, die davon profitieren und denen, die es leisten. Das Ehrenamt fordert Kompetenz. Deshalb sollte man so viel wie möglich an Ausbildung mitgeben. Das Ehrenamt schafft soziales Kapital. Es entstehen Energien und Leistungen, die wir mit Geld nicht messen können. Das Ehrenamt schafft sozialen Zusammenhang zwischen Helfenden und den Menschen, denen geholfen wird.“ Sein Appell: „Wenn wir als Rotkreuzler ein bedeutender Teil der Gesellschaft bleiben wollen, sollten wir langjährige Mitglieder achten und nicht abweisen und neue mit Respekt aufnehmen.“ Dabei sei auch die Integration von Menschen mit ausländischem Hintergrund ein wichtiger Aspekt. Das DRK wolle deshalb der interkulturellen Öffnung besondere Aufmerksamkeit schenken. Den von Dr. Demmer angesprochenen Respekt griff der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Olpe, Wolfgang Exner, auf. Beim Rückblick in die Geschichte des Ortsvereins seien ihm neben der fundamentalen Veränderung in der Arbeit bewegende Dinge aufgefallen. Ihm sei leider auch bewusst geworden, dass man wertvolle und menschliche Dinge immer wieder anmahnen müsse: den Respekt vor dem Menschen, den Respekt und die Achtung vor dem Amt eines Jeden, die Individualität und Einzigartigkeit eines jeden Menschen in seiner Art, seines Ausdrucks und seiner Handlung. „Brücken bauen und eine persönliche, vertretbare Toleranz zeigen, an diesem oftmals Nichtvorhandensein ist leider schon so manches Engagement gescheitert“, kritisierte der Vorsitzende und bat: „Seien Sie vorurteilsfrei, gehen Sie offen auf Ihre Mitmenschen zu und mit ihnen um. Lassen Sie uns hieran arbeiten, dass wir ein noch besseres Miteinander gestalten und auch hier gemeinsam erfolgreich sind.“. -------------- DRK-Ortsverein Olpe / Bericht SZ (mari), Fotos: DRK-Olpe (Frank Rademacher)
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